Kindernotdienst
Schutz und Orientierung bilden einen wesentlichen Schwerpunkt bei der Umgestaltung der Freiflächen des Kindernotdienstes in Berlin - Kreuzberg. Mithilfe der Insel als Metapher für Auszeit und Ruhe werden bei der Gestaltung des Ortes Ankommen und Zurechtfinden der schutz- und hilfebedürftigen Mädchen und Jungen erleichtert.

"Die rettende Insel" und "Insel im Großstadtmeer" - Das Bild der Insel steht kulturübergreifend sowohl für Auszeit, Ruhe und Unerreichbarkeit als auch für Abenteuer und Entdeckerlust. Die Planung schafft einen Raum, der Schutz und Orientierung bietet und gleichzeitig Bewegung, Rückzug, Interaktion, Kommunikation und Aufenthalt ermöglicht.
Klar lesbare räumliche Strukturen erleichtern Ankommen und Zurechtfinden der Kinder und geben ihnen Sicherheit. Die Zonierung in unterschiedliche Aktivitätsgrade ermöglicht alters-, bedürfnis- und stimmungsorientierten Aufenthalt und darüber hinaus nonverbale Kommunikation von "laß mich in Ruhe" bis "sprich mit mir". Schwellenbereiche fördern und ermöglichen Begegnungen, ein Steg ist das alles verbindende Element, er lädt zum Aufenthalt ein und ist "Brücke" für den Übergang hin zum Spiel, zum Gespräch, u.v.m..
Eine hohe Mauer schützt nach außen vor Übergriffen und beschützt innen, vervollständigt den Inselcharakter und gewährleistet realen Schutz.
Einbezogen in den Planungsprozeß ist das Team des Kindernotdienstes, um die Möglichkeiten der Freiflächen zu optimieren und ggf. zu verändern. Ziel ist eine denkbar große Vielfalt an Stimmungen, Wahlmöglichkeiten und Aktivitäten zu ermöglichen: Nachspielen von Erlebtem, Rückzug, Annäherung, Schwingen, Schaukeln, Rennen, Liegen, Klettern, Chillen, Meeresfarben, Strand, Wiese, Auszeit, Licht und Schatten, oben und unten, vorn und hinten, aktiv und ruhig, schnell und langsam.