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FRIZZ23 – Gewerbegebäude Friedrichstraße

Auf dem Grundstück in Berlin-Kreuzberg entsteht ein frei­ste­hen­der Ge­schoss­bau mit ei­ner in­ho­mo­ge­nen Struk­tur, ein le­ben­di­ger Ort für Kunst, Krea­tiv­wirt­schaft und Bil­dung. Grund­lage der de­tail­lier­ten Ent­wür­fe für die Frei­an­la­gen, Dach­ter­ras­sen und -be­grü­nung wa­ren die Er­geb­nis­se ei­nes Work­shop mit der Baugruppe.


FRIZZ23

Das Projekt
FRIZZ23 benennt den neuen Gebäudestandort in der Friedrichstraße 23 in Berlin-Kreuz­berg. Das Grund­stück be­fin­det sich di­rekt zwi­schen Bes­sel­park, Aka­de­mie des Jü­di­schen Mu­seums und dem künf­tigen Verlags­haus der taz.
Der Standort FRIZZ23 wird von den Bauherren als „lebendiger Ort für Kunst, Kreativ­wirt­schaft und Bil­dung“ be­schrie­ben. Das Ge­bäu­de ist ein frei­ste­hen­der, mehr­tei­li­ger Ge­schoss­bau, der sich durch sei­ne in­homo­gene Ge­schoss­struk­tur aus­zeich­net. Es gibt drei un­ter­schied­lich ho­he Ge­bäu­de­tei­le mit un­ter­schied­li­chen Nut­zungs­schwer­punk­ten.
Das Projekt FRIZZ23 hat als Baugruppe vom Senat im Rahmen eines Wettbewerbs die Kauf­option ein­ge­räumt be­kom­men, um der Ver­drän­gung von kul­tu­rel­lem Ge­wer­be aus zen­tra­len La­gen ent­ge­gen­zu­wirken. Man möchte In­ves­to­ren aus der Krea­tiv­wirt­schaft die Chance bie­ten, sich in zen­tra­ler Stadt­la­ge lang­fris­tig zu posi­tio­nie­ren und da­rü­ber hi­naus Be­geg­nung, Aus­tausch und Ko­ope­ra­tion ermöglichen.


Das Partizipationsverfahren
Im Vorfeld der Planung zu Freianlagen und Dachbegrünung wurden mit den Mit­glie­dern der Bau­grup­pe ei­ne Be­fra­gung und Work­shops zur je­wei­li­gen künf­tigen Nut­zung der Räu­me und ent­spre­chen­den Be­dar­fen für die Frei­an­la­gen durch­geführt.
Aus den Ergebnissen wurde ein Raum- und Funktionskonzept erarbeitet, das die ge­sam­mel­ten Er­geb­nis­se wider­spie­gel­te. Die­se räum­lich-­funk­tio­na­le Stra­te­gie war Grund­la­ge der skiz­zen­haf­ten Ge­stal­tungs­kon­zep­te, die in ein­zel­nen Va­ri­an­ten al­len Be­tei­lig­ten prä­sen­tiert wur­den. Aus die­sen Va­ri­an­ten wur­de in ei­ner Dis­kus­sions- und Ab­stim­mungs­run­de eine kon­kre­te Va­rian­te für je­den Frei­raum­ab­schnitt ge­wählt und in wei­te­ren Ar­beits­gän­gen zu de­tail­lier­ten Ent­wür­fen aus­ge­arbeitet.


Der Entwurf
Die bekannten Nutzungsschwerpunkte und Ergebnisse aus dem Partizipations­prozess fin­den sich in Ge­stalt und Struk­tur der Außen­an­la­gen wieder.
Die Freianlagen bilden sich über mehrere Etagen aus. Das Erdgeschoss ist gegliedert in ei­nen rück­wär­ti­gen Hof und ei­ne ent­lang des Parks ver­lau­fen­de Er­schließungs­straße, da­zu gibt es ein­zel­ne Dach­ter­ras­sen in den Ge­schos­sen drei, fünf und sechs so­wie auf dem Dach. Kon­zep­tio­nel­ler Ge­stal­tungs­an­satz ist die Glie­de­rung der Frei­flä­chen in Auf­ent­halts­or­te für Be­geg­nung, Kom­mu­ni­ka­tion, Aus­tausch und In­ter­ak­tion der an­säs­si­gen Nut­zungs­grup­pen, ver­nach­lässigt da­bei aber nicht das An­ge­bot an klein­tei­li­gen Rück­zugs­or­ten für ru­hi­ge Momente.
Die Freiräume bilden sich aus zentralen Gemeinschafts­flä­chen so­wie ein­zel­nen, an­ge­glie­der­ten Räu­men, die spe­zi­fisch auf die Nut­zungs­an­sprü­che ein­zel­ner An­lie­ger aus­ge­rich­tet sind. Struk­tu­riert wer­den die Be­rei­che durch Grä­ser, Stau­den und Sträu­cher, die Räu­me be­glei­ten und in Ein­zel­be­rei­che glie­dern. Da­durch ent­ste­hen größe­re und klei­ne­re Teil­räume, in de­nen sich die vie­len unter­schied­li­chen Nut­ze­rin­nen und Nut­zer zu­sam­men oder se­pa­rat auf­hal­ten können.
Nach Norden zum Besselpark präsentiert sich der Nutzungsschwerpunkt offen und will­kom­men heißend. Die zum Park hin aus­ge­bil­de­te Stu­fe spielt mit der Qua­li­tät des öf­fent­li­chen Rau­mes, oh­ne die Zu­ge­hö­rig­keit zum Ge­bäu­de zu ver­lie­ren. Dies war auch ein wich­ti­ges Kri­te­rium der Bau­grup­pe des Ge­bäu­des. Man woll­te sich klar als An­lie­ger zum Park hin po­si­tio­nie­ren, po­ten­tiel­le Nut­zungs­grup­pen des Parks lie­fern und sich of­fen dem Park an­glie­dern und nicht von ihm ab­gren­zen und di­stan­zie­ren. Man ver­steht sich auch als Teil der zu­künf­ti­gen, so­zia­len Kon­trol­le des Besselparks.


plan projektname FRIZZ23
projekttyp Neugestaltung der Freiflächen mit Dachbegrünung
ort  Berlin -­ Kreuzberg, Friedrich­straße
bauherr Berlin - Kreuzbergs Baugruppe für kulturelles Gewerbe
fläche 2.400 qm
nettobausumme bisher 460.000 EUR
leistungsphasen 1 -­ 8
fertigstellung 2017
mitarbeit Peter Böwingloh, Christine Guérard, Ronny Kräft